Donnerstag, 7. Juni 2012

Tischlertorte

Diesmal wurde ich gebeten, doch für den Geburtstag eines ehemaligen Tischlers eine Torte zu machen - dank der Tortentante (ein Blog der jede Menge Inspiration liefert - daher werdet ihr diesen Namen hier immer mal wieder lesen!) war dies nicht schwierig und ich wusste schnell was zu tun ist. Leider hatte ich beim Eindecken Probleme mit dem Fondant und er wurde brüchig - dank des Designs finde ich dies aber ausnahmsweise nicht wirklich störend. Eigentlich gibt das der Torte sogar einen gewissen Charme!


Ich mache meine Torten gerne auf zwei Tage aufgeteilt - die Deko beginne ich teilweise noch einen Tag früher zu machen (die Elfe damals mehrere Tage davor), einfach um keinen Stress zu bekommen und im Notfall, wenns gar nicht klappt, einen Alternativplan schmieden zu können.

Diesmal begann ich also mit dem Holz! Ich knetete etwas "Chestnut" (Gelfarbe) in ein Stück Fondant, drehte ihn ein wenig (als ob man ein nasses Tuch auswringt) und versuchte dann gleich mal den Holzstiel für den Hammer zu machen. Nach einer kleinen weiteren Knetrunde hatte ich dann die für mich perfekte Struktur.
Den Hammerkopf habe ich mir aus schwarzem Marzipan ausgeschnitten - dadurch hatte auch der den gewünschten effekt.
Als drittes habe ich dann die Bretter geformt. Den Rest des marmorierten Marzipans verknetet, ausgerollt, und mit der Struktur versehen. Danach habe ich die Bretter in unterschiedliche Längen geschnitten und mit verdünnter Gelfarbe (ich kaufe dafür die Minifläschen Wodka, die es immer an den Supermarktkassen gibt) in Chestnut und Dunkelbraun bemalt um die Struktur weiter hervorzuheben.



Am nächsten Tag begann ich mit dem Sägeblatt und den Nägeln. Dafür habe ich mir einfach ein Sägeblatt ausgedruckt in der gewünschten Größe und das als Schablone verwendet.
Da ich von meiner Segeltorte noch blauen Fondant übrig hatte, habe ich einfach diesen verwendet - er wurde danach sowieso noch mit silberner Lebensmittelfarbe bepinselt, und diese ist deckend.
Die Nägel habe ich auch aus Fondant geformt, aber entweder war der Fondant zu weich oder ich ungeschickt - es wurden recht verbogene Nägel. Aber gut - auch das passt irgendwie zu dieser Torte! ;-)



Und natürlich habe ich die Torte gebacken, damit diese in Ruhe über Nacht durchkühlen kann! Ich habe mich für eine Blitzschokotorte entschieden - das Rezept findet ihr ganz unten! Auch die Schokoganache bereite ich gerne am Vorabend vor...
Am zweiten Tage habe ich als erstes die Torte gefüllt, mit einer Creme aus Mascarpone, geschlagenem Obers, Zucker, Zitronensaft, Rum und Gelatine. Mengenangaben habe ich keine, da ich das gerne nach Gefühl mache... Solang man die Gelatinemenge an die verwendete Flüssigkeit anpasst und die Creme nach dem anrühren gut schmeckt, kann eigentlich nichts schiefgehen!
Die Torte habe ich dann mit der Ringmethode vorbereitet, wobei ich sie gerne zuerst zweimal durchschneite und dann erst den Ring mache, um zwei Cremeschichten machen zu können. Ich finde das beim Anschnitt optisch ansprechender und flexibler wenn ich sie fülle. Kommt aber auf die Füllung an, denn es gibt Füllungen, für die finde ich eine dickere Schicht besser - das muss also jeder für sich entscheiden.
Die vorbereiteten Böden habe ich dann mit Weichselmarmelade bestrichen, mit abgetropften Weichseln belegt und danach die Creme aufgestrichen. Das Ganze wie gesagt zweimal.

Danach habe ich die Torte in den Kühlschrank verfrachtet, damit die Creme fest werden kann. Als das der Fall war, habe ich sie mit Schokoganache bestrichen und nochmal kalt gestellt. Danach habe ich die braunen Fondantreste mit weiterem Fondant verknetet und Braun gefärbt. Wie eingangs erwähnt wurde er mir etwas brüchig - aber für diese Torte war das nicht schlimm!
Die vorbereitete Deko habe ich mit Zuckerkleber (CMC  und Wasser) angebracht, zuerst die Bretter (absichtlich nicht ganz gerade und gleichmäßig), danach den Hammer und die Nägel. Als letztes das Sägeblatt, das überraschend festen Halt hat, trotz der zwei nicht allzu großen Klebeflächen. Es hat geholfen die Verbindungsstellen ein wenig in den Eindeckfondant zu drücken. Den Abschluss bildeten dann die Sägespäne aus Butterkekskrümel.




Das Rezept:

Blitzschokotorte
200g weiche Butter
300g Zucker
8 Eier
200g Schokolade (weich)
100g glattes Mehl
1 Pkg Backpulver
4 Pdk Puddingpulver (Schokolade)

Butter, Zucker, Eier und Schokolade in einer Schüssel verrühren. Mehl, Backpulver und Puddingpulver versieben und dazugeben. Alles gut durchrühren.
In einer 26er Tortenform bei 170° ca. 60-70 Minuten backen.

Kommentare:

  1. Sehr fesch :))))) .... und welche schönen Fotos du ummer machst. Bei mir muss das rucki-zucki mit dem Handy gehen und dann gleich hochladen .... eventuell werd ich Fotografie mal auf die ToDo-Liste setzen - aufbereiten von Fotos oder so .... wär ne Idee für den Winter :D

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  2. azaria bäckt7. Juni 2012 10:08

    vielen dank, muh! ich mach die fotos auch sehr oft nur mit dem handy, oder eben schnell mit der kamera. ohne blitz schaut das dann schnell ganz nett aus - und dank einfacher gratisbildbearbeitungsprogramme sind die collagen auch eine frage von wenige sekunden... ich bin zwar grafikerin, aber die fotos sind alle unbearbeitet. maximal aufgehellt, wenn die komplett unterbelichtet waren. aber ich verschönere nichts an den bildern - das ist mir sehr wichtig, um mich nicht selbst zu belügen was die ergebnisse betrifft! wobei man natürlich versucht die "schokoseite" jeder torte zu erwischen - eh klar! ein fotokurs wär aber eh mal super - wär lässig, wenns einen speziell für food-fotografie gäbe! oder?

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  3. Wow, die Torte ist klasse geworden - gute Arbeit!
    Süße Grüße,
    Monika, die Tortentante :-)

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  4. azaria bäckt8. Juni 2012 22:10

    vielen dank für das kompliment - das freut mich natürlich ganz besonders, wenn meine inspiration das schreibt!!! :-)

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  5. Boah, du bastelst ja geile Torten! Ich kann sowas ja überhaupt nicht und bewunder sowas lieber.

    Bei uns im Einkaufszentrum gibt es einmal im Jahr so Comic-Torten, die sind auch (größtenteils) ziemlich perfekt. Fotos sind irgendwo im Blog.

    LG
    Susanne

    Ich freu mich, dass du dich gemeldet hast. Kannst du dich noch an Tiri aus Berlin erinnern? Die bloggt auch, hat aber in keinster Weise auf meinen Kommentar bei ihr reagiert. *blödfind*

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  6. azaria bäckt11. Juni 2012 16:30

    danke susi! ich hab ja erst vor wenigen monaten damit angefangen und da ist schon noch viel luft nach oben - aber vorerst bin ich zufrieden mit den ergebnissen. schau ma mal was noch kommt! *g*
    "deine" comictorten hab ich gesehen - daher mein link zu mir, zwecks vergleich. aber profi bin ich halt doch keiner... dafür schmecken meine torten besser... *sfg*

    tiri aus berlin? war das eine kleine, ganz zierliche person? erzieherin oder so? damals noch in ausbildung? vielleicht hat sie deinen kommentar noch nicht gesehen?

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  7. Na dann ist das aber dein Ding, wenn du erst anfängst.

    Wie groß die war weiss ich nicht mehr, aber die hat in der Zeit geheiratet und ich meine die haben Konzerte veranstaltet. Der Kommentar ist schon 1 Jahr her, ich hab auch nicht mehr nachgefragt. Sie hat inzwischen ein Kind, schreibt aber nur ganz selten im Blog, darum weiss ich auch gar nicht mehr wie der heisst. Wenn ich was finde, schick ich dir den Link.

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    1. azaria bäckt12. Juni 2012 08:43

      danke! vielleicht komm ich ja mal mit einer comictorte zu euch ins einkaufszentrum... dann will ich aber, dass du meine mehr bestaunst als alle anderen und fotos machst und bei der verfilmung deines lebens will ich auch vorkommen... ich weiß nur nicht wer mich spielen soll - aber ich spiel mich gerne selbst, wenn ich mir dafür den schauspieler aussuchen darf, der meinen mann darstellt... ;-P

      ja, falls dir etwas einfällt, lass es mich wissen! danke dir!

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  8. absolut unglaublich! So fein gearbeitet/gemalt. Toll!

    lG v. Leen

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    1. danke leen - gemalt ist da nichts (außer den silbernen teilen)... der stiel des hammers ist durch und durch marmoriert, da ich zwei brauntöne gefärbt und zusammengeknetet habe... ;)

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